Unsere Chronik beginnt mit dem Versuch eines Sittenbildes ab dem Jahr 1000 und enthält danach alle momentan verfüg- und belegbaren Jahreszahlen.
Wie hat es hier im Landstrich vor 800 bis 1000 Jahren mal ausgesehen?
Es gibt für diese Zeit kaum belegbare Zahlen oder Aussagen. Damals wurde noch nichts aufgezeichnet oder es ist verloren gegangen. Die wenigen vereinzelten Urkunden ab 800 n.Chr. ergeben nur ein vages Bild.
Man stelle sich also vor: Bis ins Jahr 1000 war wenig Besiedelung vorhanden, fast alles war bewaldet – undurchdringlich, sumpfig - ohne Wege oder gar Straßen (und wenn dann auf Höhenzügen) – evtl. mal hier ein Weiler oder dort eine Burg meist entlang von Flüssen wie z.B. dem Main und seinen Zuläufen.
Völkerwanderungen gibt es schon ab dem Jahr 300 – also weit vor dem Jahr 1000 – ohne urkundliche Nachweise.
Hier gab es Siedler verschiedenster Völkergruppen wie Alemannen, Merowinger später Franken, Slawen oder auch Wenden genannt und Thüringer – Im Norden waren noch die Wikinger unterwegs.
Das sind nur einige, in etwa zeitlich eingeordnet aber längst nicht vollständig!
Die Siedlungsbewegung erfolgte überwiegend von West nach Ost (Merowinger), aber auch umgekehrt, wie slawische/wendische Namen von Dörfern wie Almerswind, Ottowind, Rückerswind besagen. Ort-Namen- Endungen mit „…itz“ deuten übrigens auf die Slawen hin!
Endungen wie ….leben, …ungen oder ….feld deuten auf Thüringer hin. Endungen wie ….brunn, ….ingen, ….heim, ….hausen sind alemannisch-fränkisch.
Eingeführt wurde um 1100 die Dreifelderwirtschaft, die sich sehr lange als eine optimale Bewirtschaftung bewährt hat und die das Bevölkerungs-wachstum lange Zeit gut versorgen konnte.
Man bezeichnet laut Geschichtsbuch diese frühe Besiedelung hier als frühmittelalterliche deutsche Ostsiedlung.
Selbst Bistümer wie Bamberg können nur bis ca. 900/1000 n.Chr. zurückverfolgt werden. Scheßlitz und Seßlach ca. 1000, Schalkau Ersterwähnung 1011, die Wartburg wurde im Jahr 1067 errichtet. Ebenso gab es um 1000 auf dem Veste - Berg ein Kloster, erste Erwähnung 1225 als Veste Coburg..
Im 12. Jahrhundert (1101-1199) verstärkte sich der Prozess des Landesausbaus mit befestigten Städten.
Die meisten umliegenden Burgen wurden ebenfalls im 12. Jahrhundert errichtet. wie z.B. die Schaumburg oder Lauterburg, Burg Rauenstein
In das 13. Jahrhundert gehört nun auch das Jahr:
1264 und damit die erste urkundliche Erwähnung von Weißenbrunn v. Wald, auf 1264 wird auch die erste Kirche, vermutlich eine Burgkapelle, datiert. Es war ursprünglich eine Eigenkirche der Grafen von Wildberg und gehörte ab 1285 zu den Besitzungen des Klosters Sonnefeld.
Die erste Nennung als Wizenbrunnen oder auch Wyszenbrunn, stammt aus dem Jahr 1270.
Die so bezeichnete Siedlung gehörte vom 13. bis 14. Jahrhundert dem Geschlecht derer von Schaumberg. In Ehnes gibt es heute noch einen „Turmhügel“ mitten im Ort, auf dem auch die „Schaumberger“ „saßen“ bevor sie die Schaumburg errichteten.
Auch der Ursprungsbau des Rittergutes in Weißenbrunn stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert.
1358 wurden die „von Kemmaten“ für 200 Jahre Herren des Rittergutes, ihnen folgte Ritter K. von Steinau.
1483 ist die Jahreszahl, die durch eine Pfeilerinschrift den Baubeginn eines Nachfolgebaus der „alten Kirche“ belegt.
Belege für das/ein Schloss gibt es aus dem Jahr 1583
Wir sind jetzt im Mittelalter – und die Bevölkerung baute vermehrt Feldfrüchte an, hielt Nutztiere und trieb Handwerk und Handel.
1634 im dreißigjährigen Krieg ist das Dorf von Truppen des Generals Guillaume de Lamboy fast vollständig niedergebrannt worden.
Die Bevölkerung halbierte sich von 200 auf 102 Einwohner. Es war auch dieser General, der nach 5 monatiger Belagerung mit einem gefälschten Brief die Veste Coburg eingenommen hat.
1750 (also im 18. Jahrhundert) gehört das Schloss noch immer den Brüdern „Ritter von Steinau“.
1752 bis 1754 wurde die evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche, auf einem kleinen Hügel stehend, nach Plänen des Coburger Hofmaurermeisters Brückner im Markgrafenstil (als schlichter Saalbau mit Kanzelaltar) neu aufgebaut.
Den klassizistischen Schloss-Neubau in der Nachbarschaft veranlassten die Brüder von Steinau ebenfalls in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
1829/30 Errichtung der Schule, die später - nach dem Wirken des Heimatdichters Heinrich Schaumberger (1869 – 72) - Schaumbergerschule genannt wurde.
1866 erhielt der spätmittelalterliche Turm der Kirche einen achteckigen Aufsatz mit Spitzhelm
1895 wurde das Schloss von Otto von Steinaus Tochter verkauft.
Die Einwohnerzahl von WB hat sich zwischen 1900 und 1939 mit im Schnitt 360 Einwohnern nicht wesentlich verändert.
Wahrscheinlich wurden auch zu dieser Zeit, zu Beginn des 20.Jahrhunderts die künstlich unterstützten Wasserfälle des Birkertsbachs geschaffen.
Seit 1921 gehört es zum Freistaat Bayern.
Nach 1945 trennte die innerdeutsche Grenze Weißenbrunn von seinen thüringischen Nachbarn. Roth, Almerswind, Emstadt und Truckendorf gehörten bis dahin zum Weißenbrunner Kirchensprengel.
1950 war die Einwohnerzahl auf 511 angewachsen (Kriegsflüchtlinge)
1967 also nach ca. 140 Jahren - Auflösung des Schulbetriebes. Wird später in Erinnerung an das Wirken von Heinrich Schaumberger zum Heimatmuseum.
Seitdem ist die Bevölkerung stetig zurückgegangen, bis 2011 nur noch 282 Menschen hier lebten.
Am 1. Januar 1971 schloss sich Weißenbrunn vorm Wald mit den bis dahin selbständigen Nachbargemeinden Fischbach, Fornbach, Mittelberg, Schönstädt und Waltersdorf zur neuen Gemeinde Froschgrund zusammen.
Die Gemeinde„Froschgrund“ ging schließlich am 1. Mai 1978 zwangsweise in „Rödental“ auf.
Der Dialekt in Weißenbrunn ist laut Wikipedia "Itzgründisch", das ist ein mainfränkischer Dialekt. Das trifft übrigens auch auf alle thüringischen Ort vor dem Rennsteig zu.
Quellen: Wikipedia, die Seite der Stadt Rödental und ein Buch über die Geschichte der Franken. Ohne Gewähr !
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