Geschichte und Gebäude


Wasserfälle von Weißenbrunn

"Weißenbrunn" = weißer Brunnen, deutet auf die geologische Beschaffenheit des Untergrundes hin. Quellwasser tritt aus besonders kalkhaltigem Boden und bildet mehrere Sinterwasserfälle, die heute als Geotop gepflegt werden und wirklich sehenswert sind. 
Der Namensteil "vorm Wald" verweist auf die Lage am Fuße oder "vor dem Thüringer Wald".

Im Hintergrund die Ausläufer des Thüringer Waldes
Erste Besiedlungen fanden ca. um das Jahr 600 nach Christus durch die "Wenden" statt. Daran erinnern noch heute die Namen der Thüringer Nachbarorte: Alsmerswind und Rückerswind. Etwa nach 800 nach Chr. wurden die Wenden durch die Franken vertrieben.


Weißenbrunn vorm Wald hat seinen, über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten, fränkisch-thüringischen Charakter erhalten. Die historische Form eines langsam entwickelten Straßendorfes beeindruckt den Besucher. Die Häuser und Anwesen fügen sich harmonisch in die Landschaft ein, ohne dass wie Fremdkörper wirken. Zentrum des dörflichen Lebens war und ist die Kirche, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert reichen, mit dem in unmittelbarer Nachbarschaft noch vorhandenen Schloss.
Links und rechts der Ortsstraße befinden sich alte Fachwerkhäuser, die über die Jahre hinweg gepflegt und somit erhalten blieben. Alte Hofeinfahrten mit den dazugehörigen landwirtschaftlichen Scheunen und Bauerngärten runden das Bild ab.

Weißenbrunner Schloss
Besonders ins Auge fällt die im Jahre 1830 errichtete Schule, die heute ein Schulmuseum, Gemeinschaftsräume und eine Gedenkstätte unseres Heimatdichters Heinrich Schaumberger beherbergt.
Der oberfränkische Heimatschriftsteller Heinrich Schaumberger wurde am 15. Dezember 1843 in Neustadt bei Coburg geboren und verstarb am 18. März 1874 in Davos an einem schweren Lungenleiden. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte er in Weißenbrunn, dem Geburtsort seiner Mutter. Er ging hier zur Schule, wurde später Lehrer an der Dorfschule und schrieb hauptsächlich Romane und Gedichte.
Schaumbergers Werke hatten das Dorfleben seiner Heimat zum Motiv. Sie zeichnen sich durch eine treffende Darstellung seiner Figuren und deren Charaktere aus. Unser schönes Weißenbrunn findet sich in seinen Werken als Bergheim wieder, welches Schaumberger sehr liebevoll und detailliert beschreibt. Seine Hauptwerke sind, "Im Hirtenhaus", "Bergheimer Musikanten- geschichten", "Fritz Reinhardt", "Zu spät" sowie "Vater und Sohn".

Die alte Schule

Pfarrhaus

Fränkischer Dreiseithof